aGEnda 21 - Zukunft in Gelsenkirchen gestalten

 

Im Jahr 1997 hat der Rat der Stadt einstimmig die Einführung der Lokalen Agenda 21 in Gelsenkirchen beschlossen. Ein Jahr später wurde zu einer ersten Ideenwerkstatt eingeladen und das aGEnda 21-Büro eingerichtet. Seitdem ist die Partizipation der Bürgerinnen und Bürger, unterschiedlichster Organisationen und Verbände sowie der Kirchen und der Wirtschaft ein wesentlicher Baustein. 

 

Um die Zukunft in Gelsenkirchen im Sinne der Agenda 21 zu gestalten gilt daher nach wie vor: Am besten mitmachen. So ist in den letzten Jahren nach und nach von unten ein Netzwerk ganz unterschiedlicher Akteure gewachsen. Seine Wurzel hat es in den aktuell 15 aGEnda 21-Arbeitsgruppen und mehr als 60 Projekten sowie der aGEnda 21-Werkstatt. Dabei wurde zu verschiedenen Themen natürlich auch Arbeitsgruppen übergreifend kooperiert, wurden und werden weitere Partner in die Arbeit eingebunden.

 

Gelsenkirchen ist nicht mehr die "Stadt der tausend Feuer", sondern längst auf dem Weg zur "Stadt der tausend Sonnen", in der an allen Zukunftsenergien und an dem sparsamen und sorgsamen Umgang mit Ressourcen gearbeitet wird. Der aGEnda 21-Prozess ist Teil dieses Strukturwandels. Die aGEnda 21 hat mit Projekten wie den (Um-)Weltsponsorenläufen dazu beigetragen, dass in der Solarstadt Gelsenkirchen Eine-Welt-Solaranlagen errichtet wurden. Der Strom der "Eine-Welt-Solaranlagen" wird in das Netz eingespeist und mit dem Gewinn werden Jahr für Jahr Solarprojekte in der "Dritten Welt" unterstützt, um auch dort Energie ohne CO2 zu produzieren. An diesen UN-Dekadenprojekten waren Tausende Schülerinnen und Schüler beteiligt, die mit ihrem Engagement an der Solarstadt Gelsenkirchen bauten, den Eine-Welt-Gedanken mit Leben füllten und sich auf vielfältige Art und Weise mit Themen, wie nachhaltige Energiegewinnung, Klimawandel, wirtschaftliche und naturwissenschaftliche Aspekte der Solarenergie auseinandersetzten.

 

Bildung ist der Schlüssel zur Zukunft. Um Kinder und Jugendliche so zu bilden, dass sie sich weiterentwickeln und aktiv eine ökologisch verträgliche, wirtschaftlich leistungsfähige und sozial gerechte Umwelt unter Berücksichtigung globaler Aspekte gestalten können, hat der aGEnda 21-Prozess eine Vielzahl von Projekten initiiert. Als UN Dekaden-Projekte wurden die Agenda 21-Kindergärten sowie die Schülerfirma MehrWert, diese gleich zweifach, ausgezeichnet. Zwei städtische Kindertagesstätten und zwei evangelische Kindergärten haben den Agenda 21-Check gemacht und sind dabei weit über Umweltaspekte hinausgegangen. Sie haben auch nach ökonomischen und sozialen Belangen gefragt und danach, wie diese drei Bereiche in Einklang miteinander zu bringen sind – ganz im Sinne des Agenda 21-Gedankens. Die Schülerfirma MehrWert ist eine neue Form des aktiven berufsorientierten Lernens für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 9. Durch die Wiederverwertung gebrauchter Produkte und ihren Verkauf in einem bekannten Internet-Auktionshaus trägt es als "fifty-fifty-Projekt" zur Finanzierung eigener Schulprojekte bei. Mit der anderen Hälfte des eingenommenen Geldes werden Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen in aller Welt verbessert. Die Schülerfirma MehrWert ist Teil der Kreativwerkstatt, einem weiteren ausgezeichneten UN Dekaden-Projekt. Die vom aGEnda 21-Büro koordinierte KreativWerkstatt ist ein Netzwerk verschiedener Organisationen und Gruppen. Hier werden die Angebote gebündelt, die die Zukunftskompetenzen der Kinder und Jugendlichen fördern. Besonders gefördert werden hier neue Projekte und Kursangebote, die einen Beitrag zu der von den Vereinten Nationen ausgerufenen bis 2014 laufenden Weltdekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" leisten.

 

Zu einem grünen und Bildungsnetzwerk hat sich in kurzer Zeit der aGEnda 21-Arbeitskreis Natur und Landschaft entwickelt. Hier wird der Informationsaustausch rund um den Natur- und Landschaftsschutz organisiert, werden Patenschaften für naturnahe Flächen übernommen, Exkursionen in die Natur gestartet und zahlreiche Aktionen zur Umweltpädagogik an Schulen unterstützt. Die jüngste Publikation der aGEnda 21-Arbeitskreise Natur und Landschaft sowie Verkehr ist das Buch "Natürlich Gelsenkirchen – Exkursionen und Natur erleben in der Großstadt". Es zeigt, dass es mitten im Ruhrgebiet Natur und Landschaften gibt, wie Viele sie hier nicht vermuten werden.

 

Teil eines internationalen Netzwerks sind die Gelsenkirchener Färbergärten. In Färbergärten werden Pflanzen angebaut, aus denen Natur-Farbstoffe gewonnen werden. Diese werden dann zur Herstellung von Tinten, Stofffarben, Kosmetika, Wandfarben, Theaterfarben, bunten Heil-Tees oder farbigen Speisen genutzt. Als sogenanntes Twin-Projekt mit dem klangvollen Titel "Seven European Gardens" ist es gemeinsam mit anderen internationalen Partnern Teil des Programms der Kulturhauptstadt Ruhrgebiet 2010.

 

Die Stadt Gelsenkirchen wurde bereits zum zweiten Mal als Kommune der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" durch die Vereinten Nationen ausgezeichnet.

 

Fast jede Aktion und fast jedes Projekt bringt neue Ideen, um die Zukunft Gelsenkirchens nachhaltig zu gestalten. Es ist viel geschafft, und doch bleibt noch viel zu tun. Also: Am besten mitmachen!

 


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