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"Arme Kinder - Reiches Land"
Vortrags- und Diskussionsreihe im Rahmen der Bildungsoffensive Hassel
Ziele: Ausgehend von den Grundbedürfnissen der Kinder sollte jedes Kind das Recht haben auf eine warme Mahlzeit täglich; einen kostenfreien Platz in der Kindertagesstätte und im offenen Ganztag; kostenfreie Lehr- Lernmittel; kostenfreie Teilnahme an Schulfahrten; kostenfreier Zugang zu öffentlichen Kultur- u. Freizeitangeboten; kostenfreier Zugang zu Computern und ins Internet in der öffentlichen Erziehung, Bildung und Betreuung; vergünstigte Fahrkarten für den öffentlichen Nahverkehr. Die Bildungsoffensive Hassel beteiligt sich mit einer Veranstaltungsreihe im ersten Halbjahr 2009 an den lokalen und regionalen Kampagnen gegen Kinderarmut.
Akteure: Die Bildungsoffensive Hassel e.V. ist ein existierendes stadtteilweites Netzwerk von Bildungseinrichtungen zur Förderung der Bildung von Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen im Stadtteil. Das Spektrum der vernetzten Bildungsangebote besteht in den Bereichen Sprachförderung, Elternbildung, Theater- u. Kulturpädagogik, Bildung für Nachhaltige Entwicklung und einer Ausbildungsinitiative. Durch mehr Öffentlichkeit und Transparenz in der Vermittlung der Angebote werden deren Erreichbarkeit und Wirksamkeit verbessert. Die Zusammenarbeit der politisch Verantwortlichen, ansässiger Wirtschaftsbetriebe und engagierter Bürgerinnen und Bürger mit den freien und öffentlichen Trägern der formellen und informellen Kinder- und Jugendbildung im Stadtteil wird durch die gemeinsame Plattform intensiviert.
Kontakt: BoH e.V., Bildungsoffensive Hassel, Eppmannsweg 32, 45896 Gelsenkirchen-Hassel, Tel.: 0209 66047, info@boh-hassel.org; www.boh-hassel.org
Vortrag und Expertengespräch mit Ulrike Meyer Timpe: "Unsere armen Kinder, wie Deutschland seine Zukunft verspielt"
Mi, 17.06.09, 19:30 Uhr, Dietrich-Bonhoeffer-Haus
Ulrike Meyer-Timpe, geboren 1955, ist Autorin bei der Zeit, wo sie seit 1990 für das Wirtschaftsressort schreibt. Ihre Spezialgebiete sind Arbeitsmarkt-, Familien- und Sozialpolitik. Ulrike Meyer-Timpe beschreibt nicht nur die bedrückenden Schicksale armer Kinder in Deutschland, sondern zeigt auch, dass sich das Thema nicht im Mitgefühl erschöpfen darf. Hartz-IV-Kinder erhalten 2,75 Euro am Tag für Essen und Trinken und nicht einen Cent für Bildung. Doch mit dem Ruf nach mehr staatlichem Engagement allein ist es aus ihrer Sicht nicht getan. Beim Kampf gegen die Kinderarmut sei die gesamte Gesellschaft gefordert. Buchveröffentlichung zum Thema: ”Unsere armen Kinder. Wie Deutschland seine Zukunft verspielt" München 2008.
Bereits abgeschlossene Veranstaltungen:
Lesung und Gespräch mit Doris Gercke: "Schlaf, Kindchen, schlaf" - Zum Thema Kinderarmut in Deutschland
Fr. 13.02.09, 19:30 Uhr, Ort: Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Gelsenkirchen–Hassel, Eppmannsweg 32
Doris Gercke, 1937 geboren schreibt Kriminalromane, Hörspiele und Gedichte. Einige ihrer Romane mit der Detektivin Bella Block wurden mit Hannelore Hoger in der Titelrolle verfilmt. 2000 erhielt sie für ihre Verdienste um den deutschen Kriminalroman den Ehren-Glauser. In dem Roman "Schlaf, Kindchen, schlaf" thematisiert Doris Gercke das Elend von vielen Kindern in der Welt, prangert die Untätigkeit von Politikern an, die glauben, dass es mit Weltkinderkonferenzen getan sei. Buchveröffentlichung zum Thema: Schlaf, Kindchen, schlaf. Berlin 2004.
Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. Christoph Butterwegge: "Kinderarmut in einem reichen Land"
Do, 14.05.09, 19:00 Uhr, Dietrich-Bonhoeffer-Haus
Prof. Dr. Christoph Butterwegge, 1951 geboren, lehrt Politikwissenschaft an der Universität Köln. Prof. Dr. Christoph Butterwegge beschreibt, dass Bildungsarmut, die in der Bundesrepublik nicht bloß unter Kindern aus zugewanderten Familien grassiert, sich nur verringern lässt, wenn Schul- bzw. Weiterbildung als Kern einer fortschrittlichen Gesellschaftspolitik verstanden wird und eine strukturelle Benachteiligung deprivierter Kinder wie sie das mehrgliedrige Sekundarschulsystem hierzulande aufgrund seiner sozialen Selektivität bedingt – unterbleibt. Bildungsbeteiligung ist ein Menschenrecht, aber zur Armutsbekämpfung nicht ausreichend und längst kein Garant für eine gesicherte materielle Existenz mehr. Aktuelle Buchveröffentlichungen zum Thema: "Kinderarmut in Ost- u. Westdeutschland. Wiesbaden 2008. "Krise und Zukunft des Sozialstaates", Wiesbaden 2006. "Kritik des Neoliberalismus", 2. Aufl. Wiesbaden 2008.
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