KUZ: Zeitung machen - leicht gemacht

 

Schüler recherchieren, schreiben und layouten eine neue Umweltzeitung

 

"Erkläre es mir und ich werde es vergessen. Zeige es mir und ich werde mich erinnern. Lass es mich selbst tun und ich werde es verstehen." Getreu dieser Konfuzianischen Weisheit hat sich das Projekt "Kinderumweltzeitung – KUZ" im Laufe des letzten Jahres, aus einem Ideenpool des Referates Umwelt der Stadt Gelsenkirchen, des aGEnda 21-Büros, sowie der Grafikerin Nicole Cub und des Journalisten Michael Godau entwickelt. Herausgekommen ist dabei eine Umweltzeitung für Kinder von 8 bis 12 Jahren, die sowohl von Profis, als auch von allen Kindern der Abschlussklasse 4b der Mechtenbergschule zusammen erstellt worden ist. Es gibt einen Mantelteil und einen Lokalteil, der auf vier Seiten von den Kindern vorbereitet, recherchiert, geschrieben und layoutet worden ist.

 

Zeitungslesen ist aus der Mode gekommen, nicht einmal 5 von 23 Kindern aus der Rotthausener Mechtenbergschule lasen vor dem Projektstart, zumindest ab und zu eine Tageszeitung. Trotzdem, die Begeisterung der Kinder ein Medium selbst zu gestalten war riesengroß. Diese Begeisterung, die auch von der Klassenlehrerin Ulrike Luziwek mitgetragen wurde, ist mittels eines mehrtägigen Workshops, der über den Zeitraum von rund vier Wochen, die Kinder kontinuierlich mit den Themen der Zeitungsgestaltung konfrontierte, in einen Prozess des "Learning by doing" gefasst worden.

 

Ende Mai ging es los. Eine echte Grafikerin, ein echter Journalist im Unterricht. Diese Chance ließen sich die Kinder nicht entgehen. Über eine Stunde wurden Nicole Cub und Michael Godau mit tausend Fragen überschüttet. Damit war die erste und wichtigste Lektion schon gelernt ohne dass es die Schülerinnen und Schüler gemerkt haben. Journalisten müssen fragen, fragen und nochmals fragen. Aber genau so wichtig ist, dass sie auch zuhören können. In den folgenden Schulstunden ging es dann richtig zur Sache. Die Grundlagen des journalistischen Handwerkes, der Fotografie und des Layouts standen auf dem Unterrichtsplan. Alles wurde spannend in Workshops, Diskussionen und unter der Anleitung der beiden Fachleute besprochen und erlernt. Die Klassenlehrerin Ulrike Luziwek motivierte ihre Schülerinnen und Schüler zusätzlich. Schon nach zwei Wochen war eine erste, von den Kindern selbst erstellte Probezeitung fertig. Schöne Fotos, knackige Texte und ein tolles Layout, die Kinder waren überrascht wie gut sie ihre Zeitung hin bekommen hatten. Dann wurde es wieder spannend. Exkursionen in das Grafikdesign-Büro von Nicole Cub, in die Druckerei Stolze und die Erlebniswelt ZOOM standen auf dem Stundenplan. Auch der Förster des Industriewaldes Oliver Balke wurde besucht. Anschließend wurde es noch einmal stressig, schließlich mussten die Kinder ihre Texte in ein professionelles Redaktionssystem eingeben. Aber auch das klappte hervorragend.

 

Profiteure der Kinderumweltzeitung – KUZ sind aber nicht nur die direkt beteiligten Kinder, sondern natürlich auch im Besonderen die Leserinnen und Leser der KUZ. Neben der Vorstellung der Färbergartenidee und einer Menge Infos und Geschichten zum Thema Energieeinsparung, ist es das Thema "Wilde Tiere in Gelsenkirchen", dass die aktuelle Ausgabe der Kinderumweltzeitung – KUZ prägt. Als aktuelles und kindgerecht strukturiertes Medium ist die KUZ somit auch bestens geeignet, im Unterricht eingesetzt zu werden. Genauso versucht das Konzept der KUZ aber auch die Lesebereitschaft der 8 bis 12-jährigen zu fördern.

 

Die 23 Schülerinnen und Schüler der Kinderredaktion, inzwischen über viele neue Schulen verteilt, können nun das Ergebnis ihrer Bemühungen, zusammen mit allen anderen rund 14.000 Gelsenkirchener Kids der Klassen 3 bis 6 in den Händen halten. Die neue Kinderumweltzeitung, mit Themen aus dem gesamten Spektrum des Natur- und Umweltbereiches, kindgerecht präsentiert und aufbereitet, ist fertig gedruckt und verteilt.

 

Dass es sich bei dem Konzept "Kinderumweltzeitung – KUZ" um viel mehr als eine gewöhnliche Schülerzeitung oder eine lokale Projektidee handelt, geht schon sehr deutlich aus der Konzeptidee, welche u. a. die Einbeziehung von Profis aus der Medienbranche sowie die Anwendung eines professionellen Redaktionssystems vorsieht, hervor. Für diese und weitere Konzeptinhalte wurde die "Kinderumweltzeitung – KUZ" in diesem September von der Deutschen Umwelthilfe in den Räumlichkeiten des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig mit dem Deutschen Lokalen Nachhaltigkeitspreis Zeitzeiche(N) in der Kategorie "Ideen" ausgezeichnet. Ein weiteres Zeichen dafür, dass die Ideengeber und Projektbeteiligten mit ihrer Vision, einer bundesweiten Kinderumweltzeitung, nicht falsch liegen können. Das Konzept liegt vor, Kindergruppen überall in Deutschland können Lokalredaktionen gründen, die von Profis betreut werden. Diese Kindergruppen erstellen jeweils einen vierseitigen Lokalteil, der in einen ebenfalls vierseitigen Mantelteil, der zentral von Gelsenkirchen aus produziert wird, eingebettet ist. Nun ist es an der Zeit, das Projekt bekannt zu machen und mögliche Fördergeldgeber und Sponsoren von diesem Konzept zu überzeugen, um auch die finanzielle Seite der bundesweiten „Kinderumweltzeitung – KUZ" abzusichern.

 

Eine ausgezeichnete Idee: Die Kinderumweltzeitung

PDF > Kinder-Umweltzeitung KUZ - 1. Ausgabe 2007

PDF > Kinder-Umweltzeitung KUZ - 2. Ausgabe 2008

PDF > Kinder-Umweltzeitung KUZ - 3. Ausgabe 2009

PDF > Kinder-Umweltzeitung KUZ - 4. Ausgabe 2010

PDF > Kinder-Umweltzeitung KUZ - 5. Ausgabe 2011

PDF > Kinder-Umweltzeitung KUZ - 6. Ausgabe 2013

PDF > Kinder-Umweltzeitung KUZ - 7. Ausgabe 2014

 

 


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