Von Pipi Langstrumpf bis Harry Potter

 

Neue Leseclubs für Kinder in Gelsenkirchen

 

Es war einmal ein Kind, dem das Lesen nicht viel Spaß gemacht hat. Lieber hat es ferngesehen oder Computerspiele gespielt. Doch das ist jetzt vorbei. Im Leseclub mit vielen anderen Kids entdeckte es seine Leidenschaft für Bücher und die Freuden einer Gemeinschaft.

Dieses Märchen vom Kind im Leseclub kann in Gelsenkirchen jetzt Realität werden. Denn sogar zwei Leseclubs werden im März ihre Pforten öffnen und Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren in ihren Bann ziehen. 

Leseclubs – das sind Clubs, in denen sich Kinder zum Lesen treffen können. Dort gibt es viele Bücher aber auch andere Medien, an denen sich die Kinder ausprobieren können. „Vom Theater bis zum Hörspiel sind der Kreativität der Kinder keine Grenzen gesetzt“, weiß Wolf Borchers von der Stiftung Lesen, die das ehrenamtliche Engagement in den beiden Leseclubs fördert und die Einrichtungen ausstattet. „Wir freuen uns sehr, dass nun auch in Gelsenkirchen-Hassel und Bismark Leseclubs eingerichtet werden und den Kindern so eine Möglichkeit gegeben wird, in einer Gemeinschaft ihre Freude am Lesen zu entdecken und auszubauen.“

Doch der Leseclub kann mehr sein als eine schöne Freizeitaktivität. „Lesen ist die Schlüsselkompetenz auf dem Weg zu einer guten Bildung. Wer nicht gut lesen kann, wird es in der Schule und auch im weiteren Leben schwer haben“, erklärt Dr. Manfred Beck, Vorstand für Kultur, Bildung, Jugend, Sport und Integration der Stadt Gelsenkirchen. „Besonders für bildungsbenachteiligte Kinder und Kinder mit Migrationshintergrund bieten die Leseclubs eine zusätzliche Chance für ihre Entwicklung.“ 

Natürlich steht aber auch das Schließen von neuen Kontakten im Vordergrund. In der Gemeinschaft machen viele Dinge einfach mehr Spaß. Das Lesen ist nicht weiter eine Pflichtaufgabe sondern ein Hobby wie jedes andere. „Im Leseclub können sich die Kinder in die spannenden Geschichten und die Welt ihrer Bücher, in ihr persönliches Kopfkino vertiefen und gleichzeitig mit anderen Kindern zusammen sein, die Gemeinschaft pflegen“, so Michael Salisch, VHS-Direktor und Leiter des Referates Außerschulische Bildung der Stadt Gelsenkirchen. „Das kostenlose Angebot der Leseclubs ist attraktiv und bietet viel Abwechslung“, erklärt er weiter. 

Damit es zu den Leseclubs kam, mussten sich viele Partner zusammenfinden. Dabei ist Herrmann Spickermann von der Bildungsoffensive Hassel: „Es ist wirklich schön, dass wir als Kooperationspartner den Leseclub Hassel im Fritz-Erler-Haus unterstützen können.“ Dieser wird am 27. März eröffnet und von der Leiterin des Hauses, Julia Welke und anderen ehrenamtlichen Helfern betreut. Der Leseclub Bismarck wird seine Pforten am 20. März im Fritz-Steinhoff-Haus öffnen. Stefanie Veit vom Verein Mentor – Die Leselernhelfer Gelsenkirchen e.V.: „Wir freuen uns sehr auf unsere Zusammenarbeit mit unserem Kooperationspartner, dem Bauverein Falkenjugend e.V.. Das Angebot stellt eine ideale Ergänzung unserer Förderaktivitäten in den Grund- und Förderschulen dar.“

„Den Erfolg verdanken wir einem richtig gut funktionierenden Netzwerk“, sagt Werner Rybarski vom aGEnda 21-Büro. Das hatte auf dem Weg zu den Leseclubs auch seine Finger im Spiel. Denn dort hat man sich der Bildung für nachhaltige Entwicklung, kurz BNE, verschrieben und was passt da besser als die Idee der Leseclubs. Unter dem Motto „Gemeinsam geht mehr!“ übernahm es die Suche nach Partnern, die Koordination und die Formulierung der Anträge an die Stiftung Lesen. Hierbei wurde es tatkräftig unterstützt von Bernd Hellbusch vom Seniorennetz Gelsenkichen e.V.

Hintergrund

Die Stiftung Lesen richtet im Rahmen des Förderprogramms „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung mit jeweils zwei lokalen Bündnispartnern bis zu 200 Leseclubs als außerunterrichtliche Lernumgebung ein. 

 

 

 

 

 


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