Schalker Spuren zeigen Stadtteilgeschichte auf 15 Tafeln

 

"Schalker Spuren" hat der Runde Tisch Schalke im Rahmen der aGEnda 21 gesucht und gefunden. Nach rund zwei Jahren Arbeit sind 15 Tafeln entstanden, die an ebenso vielen Standorten die Geschichte des wohl bekanntesten Gelsenkirchener Stadtteils zeigen.

 

"Schalke hat eine große Geschichte, auf die die Menschen stolz sein können und die sicher auch für viele Besucher interessant ist", sagt Silke Kahse von der Arbeitsgruppe Image des Runden Tisches Schalke. Gemeinsam mit Judith Imgrund und Hans Albert Dassow hat sie recherchiert, Texte geschrieben, nach Bildern gesucht, die Standorte der Tafeln ausgewählt und um Sponsoren geworben. Jetzt ist es geschafft. "Eine Arbeit, die sich gelohnt hat und hoffentlich hilft, das Image des Stadtteils zu verbessern", hofft Silke Kahse. 

 

Denn trotz der glorreichen Vergangenheit als Wiege des FC Schalke 04 und des Aufstiegs Gelsenkirchens zu einer bedeutenden Industriestadt steht es heute um den Stadtteil nicht zum Besten. Schalke gilt als wenig attraktiv, als zum Teil heruntergekommen und ungepflegt, wenig liebens- und lebenswert. Also war es an der Zeit, dem etwas entgegen zu halten. "Die Rückbesinnung auf die eigene, glorreiche Geschichte soll zu einem neuen Selbstbewusstsein der Bewohnerinnen und Bewohner beitragen“ so Silke Kahse. Eine Geschichte, die stolz auch den Besuchern Gelsenkirchens gezeigt werden kann. Nicht nur, aber natürlich auch den vielen Fußballfans, die Woche um Woche mit Schalke 04 mitfiebern. Denn bei vielen der Tafeln geht es um Schalker Größen wie Ernst Kuzorra, Fritz Szepan oder Stan Libuda. 

 

An Ernst Kuzorras Geburtshaus wird erinnert aber auch an die braunen Flecken auf Fritz Szepans Weste. Er profitierte mit der Übernahme eines Geschäfts am Schalker Markt von den so genannten Arisierungen. Das Vereinslokal am Ernst-Kuzorra-Platz darf natürlich ebenso wenig fehlen wie die Glückauf-Kampfbahn. Hier steht natürlich die Tafel mit der Nummer eins. Obwohl die Schalker nicht hier, sondern auf einer Wiese vor dem längst abgerissenen Haus Gorr das Fußballspiel erlernten, wie die "Schalker Spuren" zeigen. Doch es war ja nicht nur der Fußball, der Schalke groß machte. An den industriellen Aufstieg wird ebenso erinnert. "Schließlich verdankt der Stadtteil Schalke seine Entstehung der Industrialisierung", erinnert Hans Albert Dassow. In Schalke gründete Friedrich Grillo 1863 die Zeche Consolidation. Es folgten 1872 die Schalker Eisenhütte, die AG für Chemische Industrie und 1873 die Glas- und Spiegelmanufaktur AG Schalke. Auch die Herdfabrik Küppersbusch produzierte in Schalke. "Fußball, Arbeiten und Leben in Schalke – diesen Dreiklang des lebendigen Stadtteils wollten wir zeigen", fasst Dassow zusammen. Beim Blick zurück belässt man es beim Runden Tisch Schalke nicht. So wird darüber nachgedacht den Stadtteil Schalke auch im Internet ins rechte Licht zu rücken und zu Spaziergängen auf grünen Wegen einzuladen.

 

Oberbürgermeister Frank Baranowski lobt das Ergebnis der Schalker Spurensuche: "Es ist ein weiteres Beispiel dafür, was Bürgerengagement bewegen kann. Die Macher der "Schalker Spuren" und die Menschen in Schalke haben allen Grund stolz zu sein." Beim Runden Tisch habe man erkannt, dass die große Tradition ein starker Impuls für die Zukunft sein kann. Der Dank des Oberbürgermeisters gilt auch den Sponsoren ELE und dem Schalker Museum. Sie finanzieren nicht nur mit rund 8000,00 Euro die Metallständer und Aufstellung der Tafeln. 

 

Die ELE hat die Tafel Nummer sechs über das Schalker Gaswerk erarbeitet. Bis 1998 gehörte es den Stadtwerken Gelsenkirchen und ging dann mit der Gründung der ELE in deren Besitz über. "Die Geschichte der Stadtwerke Gelsenkirchen ist eng mit der Schalker Fußballgeschichte verbunden. Königsblaue Spieler wie Herbert Burdenski, Heiner Kördell, Heinz Pliska und Egon Horst arbeiteten bei den Stadtwerken" weiß ELE-Chef Dr.Rainer von Courbière und erinnert an den wohl bekanntesten Auszubildenden der Stadtwerke: Olaf Thon. "Bei dieser engen Verbindung zu Schalke haben wir die Arbeit des Runden Tisches gern unterstützt", begründet von Courbière das Sponsoring. Das Schalker Museum öffnete seine Archive und stellte viele Informationen sowie Fotos zur Verfügung. Für Stephan Ehrenteit vom Schalker Museum eine Selbstverständlichkeit: "In diesem Stadtteil sind unsere Wurzeln. Hier hat alles angefangen, sind Schalke und Gelsenkirchen groß geworden." Er ist sicher, dass viele Schalke-Fans auf Schalker Spurensuche gehen werden.

 

Schalker Spuren Teil 1 ( 3,7 MB)

Schalker Spuren Teil 2 (3,3 MB)

 

Die "Schalker Spuren" als Broschüre

 

Mehr zum Arbeitskreis Runder Tisch Schalke

 

 

 


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