Beschilderungsaktion Hassel

 

"Sprechende Orte in Gelsenkirchen-Hassel" - Neun Schilder fertig und angebracht

 

Wer eine ältere Kirche besucht, dem sind die oftmals außen oder innen an einer Tafel angebrachten Erläuterungen zur Baugeschichte, zu Stiftern oder besonderen Kunstwerken vertraut. Häufig sind solche Beschreibungen in historischen Stadtkernen zu finden, sie weisen auf die mit bestimmten Gebäuden verbundenen geschichtlichen Ereignisse hin.

 

Diese Idee wird jetzt auf Hassel übertragen. Im Stadtteil Hassel findet seit einiger Zeit ein sehr aktiver aGEnda 21-Prozess statt, in dessen Rahmen die "Beschilderung Hassel" realisiert wird. Es ist vorgesehen - und entsprechende Finanzmittel sind seit längerem eingeplant worden - an ca. 20-30 Gebäuden Schilder anzubringen, die wie in Bismarck, die Entstehungszusammenhänge des jeweiligen Gebäudes und ihre ursprüngliche Nutzung erläutern. Dabei werden auch spätere bauliche Veränderungen oder Umnutzungen und Renovierungen der letzten Jahre angesprochen. Doch wird bei den Texten darüber hinaus angestrebt, Bezüge zur Stadtteilgeschichte oder zur allgemeinen Sozial- und Kunstgeschichte herzustellen.

 

Die Tafeln sollen die Gebäude aufwerten. Die Texte dienen in erster Linie der Vermittlung von Basisfakten, weitergehende Informationen müssten ggf. über Faltblätter, Broschüren oder Bücher vermittelt werden.

 

Allgemeine Ziele:

  • Vermitteln von Heimat- und Solidaritätsgefühl, Stolz: "Wir haben auch Geschichte"

  • Faktenvermittlung zur Geschichte, zu Zusammenhängen von Geschichte mit später funktionslos gewordenen Gebäuden, kleine "Splitter" zur Kirchengeschichte, Firmengeschichte, Verwaltungsgeschichte, Schulgeschichte, Sozialgeschichte

  • Aufwerten von Gebäuden, es gibt in GE die permanente Gefahr von Abbrüchen oder Veränderungen, z.B. Kirche St. Theresia, ehem. Bergdirektion

Spezielle Ziele:

  • Erinnern an wichtige Phasen der Entwicklung von Hassel: Zechengründung, Nachkriegszeit, in späterer Phase mit Lüttinghof auch vorindustrielle Zeit

  • Namen erläutern: z.B. Mehrfeldschule, Moschee, Kirchennamen

  • an "aktive" Menschen erinnern: z.B. Bonhoeffer, Architekten, Bildhauer, gegen Tendenz zur Anonymisierung ankämpfen

  • zum genauen Hinsehen oder Nachdenken anregen: z.B. ein fünfeckiger Innenraum, das Material einer Plastik oder eines Gebäudeteils, die Sinnverschiebung von Worten: Pferd - Mähre

Mit jedem Gebäudeeigentümer wird der Inhalt der Texte abgestimmt und ein Anbringungs-Ort für das Schild abgeklärt. Dem Gebäudeeigentümer entstehen keine Kosten.

 

Schilder Phase 1:

1.) ehem. Zeche Bergmannsglück

2.) Katholische Pfarrkirche St. Michael

3.) Katholische Pfarrkirche St. Theresia

4.) Mährfeldschule (Grundschule Röttgersweg)

5.) Evangelische Lukaskirche (mit Gemeindeeinrichtungen)

6.) Hauptschule Eppmannsweg

7.) Kath. Gemeindezentrum St. Pius

8.) Moschee

9.) ehem. Straßenbahndepot

 

Ausblick, weitere Objekte: u.a. Lüttinghof, Siedlungen, Schulzentrum Lasthausstraße ("Löchterschule")

 

Beteiligte: Die Gesamtkoordination, die organisatorische und finanzielle Abwicklung erfolgt über das aGEnda 21-Büro und die aGEnda 21 Arbeitsgruppe Hassel, die Koordination durch Herrn Niemeier. Die Gesamtkonzeption, die Auswahl der Objekte und die Formulierung der Texte erfolgte nach inhaltlicher Vorarbeit der aGEnda 21-Gruppe durch Herrn Dr. Lutz Heidemann.

 

 

 


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