Rede von Felix Krebber anlässlich der Einweihung der Solaranlage auf dem Jugendamt

 

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, Herr Oberbürgermeister, meine sehr verehrten Damen und Herren!

 

Mein Arbeitsplatz ist Klasse 9 e des Ricarda-Huch Gymnasiums. Dort bin ich Schüler - aber auch Energiekontrolleur. In meiner Freizeit engagiere ich mich unter anderem für die Agenda 21. Zudem bin ich Mitglied der Pfadfinder. Letzteres war auch - wie ich recherchiert habe - mein Vorredner, Herr Clement! Dieses erwähne ich allerdings nicht, um vor Ihrem geistigem Auge einen Ministerpräsidenten in kurzen Lederhosen erscheinen zu lassen!

 

Stattdessen ich will Sie hier auf unsere besondere Pfadfindergemeinsamkeit hinweisen: Nein, nein...... nicht der Pfadfinderspruch "Jeden Tag eine gute Tat!" - Von einem Ministerpräsidenten darf man wohl mehr als nur eine gute Tat pro Tag erwarten!

 

Ich meine vielmehr das Motto von Baden Powel, dem Gründer der Pfadfinderbewegung: Er sagte: "Hinterlasse die Welt etwas besser, als Du sie vorgefunden hast."

 

Deshalb gehört zu den Leitlinien der Pfadfinder konsequent der ökologische Umgang mit den Ressourcen und der Naturschutz. Und einem Pfadfinder - und ich denke auch einen ehemaligen Pfadfinder! - zeichnet aus, dass er hierfür Wege findet und auch neue Wege geht! Und neue Wege in der Energiepolitik sind bitter nötig... denn unsere bunte www-Welt ist gekennzeichnet durch: Immer knapper werdende Rohstoffe, übermäßigen Energieverbrauch, weltweite Umweltbelastungen wie Treibhauseffekt, Ozonloch und immer mehr Umweltkatastrophen...

 

So wird es Zeit, dass wir uns etwas Neues einfallen lassen! Und da tut sich Einiges: Auf der großen Erdgipfelkonferenz in Rio de Janeiro 1992 haben über 170 Staaten der Agenda 21 zugestimmt. Die Agenda 21 ist ein Programm für die Zukunft der Menschheit, für unsere Zukunft. Sie ruft alle Menschen auf, sich so zu verhalten, dass auch noch für die nächste Generation genug zum Leben übrig ist - nicht nur hier in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt. Das Motto: Global denken - lokal handeln.

 

Deshalb faßte am 20.03.97 der Rat der Stadt Gelsenkirchen einstimmig den Beschluß, die Entwicklung einer "Lokalen Agenda 21" in Gelsenkirchen einzuleiten. Es wurde ein Agenda-Büro eingerichtet, Arbeitskreise gebildet und konkrete Projekte entwickelt und umgesetzt: Agenda 21 zum riechen, fühlen, anfassen!

 

- z.B. der "Gelsenkirchen Kaffee". Ein Projekt, welches sich ausweitete zu einer Kampagne der sich inzwischen viele Nachbarstädte angeschlossen haben: "Der Pott kocht fair!"

- z.B. Die Platzgestaltung mit Bürgerbeteiligungen: Garcia-Lorca-Platz
- z.B. das Projekt CarSharing (unterstützt durch Beschluss aller Fraktionen im Konsens!)
- Und weitere Projekte: .Frauenstadtrundgänge, Ökoprofit, Energienetzwerk, Aktivitäten zur "Solarstadt Gelsenkirchen" und, und, und!.
- Und nicht zuletzt: unser Umweltsponsorenlauf!!!

 

Denn während viele noch über "nachhaltige Entwicklung" nur reden, haben wir schon gehandelt. Wir haben uns Sponsoren gesucht und wurden für unsere Zukunft, für die Zukunft von Gelsenkirchen, für die Zukunft der Welt aktiv! Und über 3000 Schüler haben sich beteiligt, über 10.000 Sponsoren fanden sich. Das Ergebnis...  - die Eine-Welt-Solaranlage - , die heute hier eingeweiht wird.

 

Diese Anlage ist in der Tat etwas Besonderes:

 

Mit 3kw-Leistung ist sie größer, als man von hier unten aus sehen kann. Und sie ist Teil eines weltweiten Solardreiecks! Sie ist der Beweis, dass wir nicht nur über prima Klima quasseln, oder die Verantwortung dafür in andere Teile der Welt verschieben. Mit dieser Anlage haben wir selbst etwas getan, und... wir helfen anderen etwas zu tun. Wir unterstützen mit den Stromeinspeisungsgewinnen weitere regenerative Energieprojekte in anderen Teilen dieser Welt - in Afrika und Asien.

 

Meine Damen und Herren, James Hansen vom Goddard Space Institut umriß die heutige Lage mit dem Satz: "Es ist Zeit mit dem Gequassel aufzuhören, der Treibhauseffekt ist schon da!"....

 

Hier in Gelsenkirchen, der Solarstadt in Spe wird nicht nur gequasselt, es werden die Ärmel hochgekrempelt! Gerade die sogenannte Spaßgeneration leistet hier Erstaunliches und setzt ihren Stein im Haus "Solarzukunft" ein.

 

So werden wir im Juni wieder Umweltsponsorenaktionen starten - für eine zweite Eine-Welt-Solaranlage! Für eine sonnige Zukunft - für eine lebens- und liebenswert Welt!

 

Im Namen des aGEnda 21-Arbeitskreises Schule, danke ich unseren Sponsoren. Ich danke der Stadt Gelsenkirchen: dem Umweltreferat, dem Kulturreferat und dem Jugendreferat und besonders dem Agenda 21-Büro der Stadt Gelsenkirchen und des Kirchenkreises für seine engagierte und kompetente Unterstützung. danke dem Verein SNOW, der uns das Konzept der Eine-Welt-Anlage nahe brachte und dem Land NRW für die finanzielle Förderung unserer Anlage. Ich danke unserem Oberbürgermeister für seine Begrüßungsworte und ganz besonders Herrn Ministerpräsidenten Clement, dem Schirmherren dieser Aktion. Dass er heute hier zur Einweihung erschienen ist, ermutigt uns. Zeigt es doch, wie ernst es ihm mit einer neuen Energiepolitik ist. Ich halte es für bemerkenswert, dass Sie mit uns neue Wege gehen!. Vielleicht sind Sie im Herzen immer noch ein Pfadfinder! Und ich danke Ihnen, meine Damen und Herren, dafür, dass Sie sich hier eingefunden haben.

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

 

 

 


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