Es geht „Waldwärts“ mit Kindern und Jugendlichen

 

Neue Broschüre informiert über den Lernort Wald

 

Industriewald Rheinelbe. Es ist früher Morgen. Blätter rascheln, Vögel singen. Doch da ist noch etwas. Kinderstimmen. Sie lachen, rufen sich Dinge zu und toben durch den Wald.

 

In der Broschüre „Waldwärts“ gibt es alle Informationen rund um das gleichnamige Projekt im Gelsenkirchener Industriewald Rheinelbe. Dabei wird der Wald als Lern- und Erlebnisraum mit der pädagogischen Aufgabe von Kindertagesstätten und Schulen verknüpft. Außerdem werden die Walderfahrungen der Tageseinrichtung für Kinder „Leithestraße“, der Glückaufschule-Ückendorf und der Gesamtschule Ückendorf vorgestellt.

 

„Der Wald ist viel mehr, als ein einmaliges Ausflugsziel“, weiß Michael Godau, der in Zusammenarbeit mit den aGEnda 21-Büro das Konzept entwickelte. „Den Kindern wird im Wald die Chance gegeben, durch eigenes Erleben und auch eigenverantwortlich, nachhaltig zu lernen“, erklärt er weiter. Konkret bedeutet das, dass die Kinder beispielsweise auf ihrem Weg durch den Wald lernen, Gefahren abzuschätzen. Es bedeutet aber außerdem ein Erleben mit allen Sinnen. Die Kinder sehen, spüren, riechen und schmecken, was der Erlebnisraum Wald alles zu bieten hat.

 

Natürlich bedeutet „Waldwärts“ außerdem eine neue Art des Lehrens. Weg vom klassischen Frontal- oder Gruppenunterricht, hin zum „machen lassen“, bei dem die Kinder durch eigenes Erleben ihre motorischen, sozialen, sprachlichen aber auch kognitiven Fähigkeiten ausbauen. Wie das gehen soll? Zum Beispiel beim Klettern und Balancieren über Baumstämme, beim gegenseitigen Helfen, beim Sprechen über den Tag im Wald. All das fördert die Kinder in hohem Maße und entspricht außerdem den Grundpfeilern des Erziehungs- und Schulwesens in Deutschland.

 

Davon ist auch Bildungsdezernent Dr. Manfred Beck überzeugt: „Ob Biologie, Sachkunde oder Sport. Nahezu jedes Fach kann im Wald vermittelt werden. Und mehr als durch das einfache Erzählen von Fakten, können die Kinder und Jugendlichen dieses Wissen mit eigenen Erfahrungen und Erkenntnissen verknüpfen. Das sorgt für ein langfristiges Lernergebnis und Wissen der Kids.“

 

Dass „Waldwärts“ ein Projekt für Kinder und Jugendliche alle Altersklassen ist, zeigen die Erfahrungen der Kita „Leithestraße“, der Glückaufschule-Ückendorf und der Gesamtschule Ückendorf. Ob Kindertagesstätte, Grundschule oder weiterführende Schule - im Industriewald Rheinelbe, der nicht von Menschen angelegt, sondern ganz natürlich auf dem ehemaligen Zechengelände entstanden ist, sind alle Kinder genau richtig.

 

Dass der Wald den Kindern gut tut, zeigt die Auswertung erster wissenschaftlicher Untersuchungen. Im Rahmen eines Forschungsprojekts der Bergischen Universität Wuppertal wurden in Gelsenkirchen Motoriktests mit Kindern zwischen vier und sechs Jahren gemacht, die zeigten, dass die Kinder mit Walderfahrung bis zu doppelt so hohe Leistungswerte erreichten.

 

„Waldwärts“ ist ein Kooperationsprojekt und baut auf dem Netzwerk der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) in Gelsenkirchen auf. Für das Projekt Waldwärts gibt es gleichberechtigte Netzwerkpartner, die seit Jahren im Entwicklungsprozess mitwirken. Hierzu gehören die Stadt Gelsenkirchen mit den Referaten Außerschulische Bildung, Erziehung und Bildung, der städtische Eigenbetrieb Gelsenkirchener Tagesbetreung GeKita und das aGEnda 21-Büro, der Landesbetrieb Wald und Holz NRW mit der Forststation Rheinelbe, das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW, das Ministerium für Schule und Weiterbildung, die städtische Kita Leithestraße, die Glückaufschule-Ückendorf und die Gesamtschule Ückendorf, sowie die Bergische Universität Wuppertal und das Projekt- und Medienbüro GODAU media.

 

Die Broschüre zum Projekt Waldwärts gibt es im aGEnda 21-Büro, Von-Oven-Straße 19, Telefon 147 91 30 und als Download:.

 

PDF > Waldwärts - Waldpädagogik in Gelsenkirchen praxisnah umgesetzt (PDF)

 

Link > Kinder und Jugendliche in Gelsenkirchen gehen "Waldwärts" 

PDF > Der Wald ist voller Wörter - Dokumentation (PDF)

 


Gelsenkirchen, 30.01.14


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