Kinder
und Jugendliche in Gelsenkirchen gehen "Waldwärts"
Neues
waldpädagogisches Projekt stellt sich vor Durch
den Wald flitzen, auf Bäume klettern, einheimische Tiere und Pflanzen
entdecken. Das macht nicht nur Spaß sondern fördert die Entwicklung von
Kindern und Jugendlichen. "Waldwärts"
heißt ein neues Projekt im Gelsenkirchener Industriewald Rheinelbe, bei dem der
Wald als Lern- und Erlebnisraum mit der pädagogischen Aufgabe von Kindertagesstätten,
Kindergärten und Schulen verknüpft wird. Ob motorische, soziale oder kognitive
Entwicklungen – die Kinder profitieren von der natürlichen Umgebung des
Waldes. "Kinder
aus großen Städten kennen die freie Natur oft kaum. Darum ist es umso
wichtiger, dass sie früh an den besonderen Lebensraum Wald herangeführt werden",
erklärt Minister Johannes Remmel, dessen Ministerium für Klimaschutz, Umwelt,
Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen das
Projekt fördert. Der
Wald bietet viel für die Kids und ihre Entwicklung. So gilt es zum Beispiel auf
unebenem Grund die motorischen Fähigkeiten zu erproben. Über Stock und Stein,
über Wiese und Laub. Auf dem Baumstamm wird balanciert – aber nicht alleine,
denn die Kinder lernen, dass man sich gegenseitig hilft. "Und nach dem Ausflug
in den Wald wird von einem spannenden Tag erzählt. Das fördert die sprachliche
Entwicklung der Kleinen", weiß Sigrid Brusinski, Leiterin der Kindertagesstätte
"Leithestraße", die die ersten Schritte in Richtung Waldpädagogik in
Gelsenkirchen machte. Im
Industriewald Rheinelbe sind die Kinder also genau richtig. "Mitten in der Stadt
auf dem ehemaligen Zechengelände ist ein Wald entstanden. Und das nicht durch
Bepflanzung, sondern ganz natürlich", berichtet Reinhart Hassel, Leiter
des Regionalforstamtes Ruhrgebiet vom Landesbetrieb Wald und Holz. Dass
der Wald den Kindern gut tut, zeigt die Auswertung erster wissenschaftlicher
Untersuchungen. Im Rahmen eines Forschungsprojekts der Bergischen Universität
Wuppertal wurden Motoriktests mit Kindern zwischen vier und sechs Jahren
gemacht. "Die Ergebnisse zeigen, dass die Kinder mit Walderfahrung bis zu
doppelt so hohe Leistungswerte erreichten!", so Professor Dr. Andreas Keil von
der Bergischen Universität Wuppertal. In
Gelsenkirchen nehmen neben der Kindertagesstätte "Leithestraße" aktuell die
Glückaufschule-Ückendorf
und die Gesamtschule Ückendorf am Projekt "Waldwärts" teil. Somit sind es
nicht nur die Kleinsten, die das waldpädagogische Konzept nutzen, sondern auch
Schüler der Sekundarstufe I "Das Projekt eignet sich nicht nur für
Kleinkinder, sondern auch für Kinder im Grundschulalter und Jugendliche auf
weiterführenden Schulen.", erklärt Dr. Manfred Beck, Vorstand für Kultur,
Bildung, Jugend, Sport und Integration der Stadt Gelsenkirchen. "Denn man lernt
im Erlebnisraum Wald nicht nur durch Zuhören oder Zusehen. Man lernt mit allen
Sinnen und das ist eine gute Methode für jedes Alter. Wir haben den
Industriewald zum wichtigen außerschulischen Lernort gemacht." "Waldwärts" ist ein Kooperationsprojekt und baut auf dem Netzwerk der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) in Gelsenkirchen auf. Für das Projekt Waldwärts gibt es gleichberechtigte Netzwerkpartner, die seit Jahren im Entwicklungsprozess mitwirken. Hierzu gehören der Landesbetrieb Wald und Holz NRW mit der Forststation Rheinelbe, die Stadt Gelsenkirchen mit den Referaten Außerschulische Bildung, Erziehung und Bildung, der städtische Eigenbetrieb Gelsenkirchener Tagesbetreung GeKita und das aGEnda21-Büro, das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW, das Ministerium für Schule und Weiterbildung, die städtische Kita Leithestraße, die Glückaufschule-Ückendorf und die Gesamtschule Ückendorf, sowie die Bergische Universität Wuppertal und das Projekt- und Medienbüro GODAU media.
PDF > Der Wald ist voller Wörter - Dokumentation (PDF) PDF
> Waldwärts
- Waldpädagogik in Gelsenkirchen praxisnah umgesetzt (PDF)
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