Zukunftswerkstatt Hassel am 29. Juni 2002 - Teil 1

 

 

 

Von einer gemeinsamen Gesprächswoche ...

 

Die Zukunft hat schon längst begonnen. Die Stadt Gelsenkirchen ist in einem umfassenden Strukturwandel begriffen, der alle ihre Bürgerinnen und Bürger unmittelbar betrifft. Das Ruhrgebiet, das noch vor einigen Jahrzehnten als die größte Industrieregion Europas galt, wandelt sich zunehmend in ein Zentrum der modernen Dienstleistungsgesellschaft. Alte Sicherheiten und Gewohnheiten verblassen, neue Anforderungen und Ansprüche verändern unser Alltags(er)leben. Der Strukturwandel in Gelsenkirchen und Umgebung birgt jedoch nicht nur Risiken und Gefahren, sondern auch neue Chancen und Möglichkeiten...

 

Gemeinsam die Zukunft von Hassel gestalten! Hierzu riefen Kath. Kirchengemeinde St. Pius, Kath. Kirchengemeinde St. Michael, Ev. Lukas-Kirchengemeinde, Ev. Markus-Kirchengemeinde und Türkisch-Islamischer Kulturverein auf. Erste Schritte sollten in einer Gesprächswoche stattfinden:

 

18.03.02: Lebensraum Hassel – eine Bestandsaufnahme mit Henriette Reker (Vorstand für Soziales und Gesundheit Gelsenkirchen) und Prof. Dr. Klaus Peter Strohmeier (Universität Bochum)

 

19.03.02: Wohnen in Hassel mit Ursula Neubauer (Referat Stadtplanung, Gelsenkirchen) und Dr. Thomas Rommelspacher (MdL, Universität Duisburg)

 

20.03.02: Arbeiten in Hassel mit Dierk Brunebarbe (Betriebsrat Zeche Westerholt) und Herr Schmielek (Leiter Personalwesen VORP / Veba)

 

21.03.02: Infrastruktur in Hassel mit Werner Rybarski (aGEnda 21-Büro) und Klaus Frische (Kaufmannschaft Hassel)

 

Dass diese Gesprächswoche jedoch erst der Anfang sein kann, das machten die Veranstalter in einer gemeinsamen Stellungnahme deutlich:

 

"Unsere Vision und unser Ziel ist es, vom gegenseitigen Respekt zu einem Miteinander in längerfristigen Projekten zu kommen. Deshalb haben wir in diesem Jahr eine Gesprächswoche zur "Zukunft des Stadtteils Hassel" durchgeführt. Im Laufe der Jahre haben wir gelernt, dass das gemeinsame Leben und die alltäglichen Probleme eines Stadtteils alle Konfessionen, Religionen, Kulturen und Nationalitäten miteinander verbinden. Wohn- oder Arbeitsplatzprobleme, die Infrastruktur des Stadtteils betreffen nicht nur Katholiken und Protestanten, nicht nur Muslime, sondern alle, die in diesem Stadtteil leben. Die Menschen im Stadtteil wollen die Frage nach der Lebensqualität nicht nur den PolitikerInnen, den GewerkschaftlerInnen oder Managern großer Unternehmen überlassen, sondern sie versuchen selbst aktiv zu werden und zur Gestaltung ihres Stadtteils aktiv beizutragen. Dadurch wird ihr Selbstbewußtsein gestärkt und sie sind dem Strukturwandel im Ruhrgebiet nicht nur hilflos ausgeliefert. In der Woche war es uns wichtig, dass wir - ausgehend von einer realistischen Bestandsaufnahme - uns gegenseitig Mut machen und überlegen, was wir selbst dazu beitragen können, um die Lebensbedingungen zu verbessern.

 

Indem Menschen unterschiedlicher Kulturen, Nationalitäten und Religionen das entdecken, was sie gemeinsam verbindet, nämlich die konkrete alltägliche Lebenssituation vor Ort, verlieren die unterschiedlichen Prägungen und Traditionen nicht ihre Bedeutung, aber sie verlieren ihre trennende Ausschließlichkeit und führen hoffentlich langfristig zu einem wirklichen Zusammenleben."

 

 

 

 


Startseite aGEnda 21 - Zukunft in Gelsenkirchen gestalten