Zukunftswerkstatt Hassel am 29. Juni 2002 - Teil 2

 

 

 

... zur Zukunftswerkstatt Hassel

 

Aus der Gesprächswoche „Zukunft des Stadtteils Hassel“ heraus entstand die Idee, eine gemeinsame, ganztägige „Zukunftswerkstatt Hassel„ durchzuführen. Sie sollte offen für alle Interessierten des Stadtteils sein und professionell vom aGEnda 21-Büro begleitet werden. Die Zukunftswerkstatt reihte sich somit ein in die verschiedenen Bemühungen seitens der Stadt und ihrer Bürger, Zukunft in Gelsenkirchen konkret mit zu gestalten.

 

Die Zukunftswerkstatt fand am 29. Juni 2002 statt.

 

Interessierte Bürgerinnen und Bürger hatten hier die Möglichkeit, mit ihren konkreten Kritiken, Phantasien und Projektideen am Strukturwandel ihres Stadtteiles mitzuwirken:

 

Zum Beispiel Lebensqualität: Wie wollen wir in Zukunft in Hassel leben, arbeiten und wohnen?

 

Zum Beispiel Wirtschaft und Soziales: Welche Ideen haben wir für neue Arbeitsplätze und das soziale Miteinander?

 

Zum Beispiel Umwelt: Was tun wir, damit auch unsere Kinder noch eine lebens– und liebenswerte Umgebung vorfinden?

 

 

Die Zukunftswerkstatt gliederte sich in drei Phasen:

 

1. Was gefällt uns an Hassel? Wie sehen die „Sonnenstrahlen„ in unserer „Gartenstadt.„ aus? Aber auch: An welchen Stellen gibt es Anlass zur Kritik, wo gibt es dringenden Veränderungsbedarf? Was sind die (Stolper-)Steine in unserer „Gartenstadt„? Und: Was sind die Saatkörner, die wir  legen können?

 

2. Welche Phantasien und Visionen verbinden wir mit der Gestaltung unsere Zukunft? Wie soll unsere „Gartenstadt„ aussehen. Wie sieht Hassel aus, wenn die Saatkörner aufgegangen sind?

 

3. Welche Zukunftsideen und Projekte können wir – realistisch betrachtet – in Hassel gemeinsam angehen und verwirklichen? Was ist zu tun, damit die gesäte Saat aufgehen kann?

 

An der Zukunftswerkstatt wirkten 25 TeilnehmerInnen mit.

 

Moderiert wurde die Zukunftswerkstatt von Anne Masjosthusmann.

 

Was ist eine Zukunftswerkstatt?

 

Die Zukunftswerkstatt ist eine Problemlösungs- und Kreativitätsmethode, die von dem Zukunftsforscher Robert Jungk (1913-1994) entwickelt wurde. Der Einfluss der Bürgerinnen und Bürger auf politische Entscheidungsprozesse sollte gestärkt werden. Die Methode Zukunftswerkstatt basiert auf einem positiven Menschenbild, das davon ausgeht, dass jeder von uns über ungenutzte kreative Potentiale verfügt: Sie können freigesetzt werden, wenn entsprechend günstige Rahmenbedingungen dafür geschaffen werden.

Eine Zukunftswerkstatt verläuft in drei aufeinander folgenden Phasen: eine Kritikphase (positive und negative Kritik), einer Phantasiephase und einer Realisierungsphase.

Die Kritikphase wird von den Teilnehmenden häufig als Befreiung erlebt, was auch darauf zurück zu führen ist, dass die Werkstatt nicht bei der Kritik verharrt.

In der zweiten Phase wird nämlich ein Perspektivenwechsel vorgenommen, bei dem nach einer „Zeitreise“ in die Zukunft Träume, Visionen und Utopien zugelassen werden, die den problematisch erlebten Ist-Zustand in einen gewünschten Soll-Zustand verwandeln. Ziel der dritten Phase ist es schließlich, Kritik und Visionen in konkrete Umsetzungsprojekte münden zu lassen, die zu einer über die Zukunftswerkstatt hinausgehende permanente Werkstatt führen können.

Zukunftswerkstätten als Methode der Bürgerbeteiligung erfreuen sich immer stärkerer Beliebtheit in unterschiedlichsten Bereichen, wie z.B. in der Politik, in der Wissenschaft und der Wirtschaft. Sie haben sich oft als günstiges Instrument zur Einleitung sozialer Erneuerungen erwiesen, z.B. für die Entwicklung von neuen Konzepten, Ideen und Produkten, für die Förderung von Interessenpartnerschaften oder für das Entdecken neuer Tätigkeitsfelder.

 

 

 

 


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