Gelsenkirchen 2010 - Neue Chancen durch nachhaltigen Tourismus

 

Auftaktwerkstatt am 25.11.06

 

Es war eine gelungene Veranstaltung mit guter Stimmung bei allen Beteiligten. Dazu trugen nicht nur ein paar Sonnenstrahlen bei, die ab und zu den Raum erhellten. Der stadt.bau.raum war wohlig temperiert, Kaffee, Tee und Kekse mundeten zwischendurch, Obst und Kaltgetränke und das Mittagessen sorgten für Kräftigung und waren Anlass für die so wichtigen "Nebengespräche". Und vor allem: die zufällig zusammen gekommenen Menschen konnten miteinander. Ihr Engagement für eine Veränderung des Gelsenkirchener Images war die "gemeinsame Wellenlänge", auf der dann in den drei Arbeitsgruppen die gebündelte Kreativität zum Durchbruch kam und viele neue Gedanken und Ideen zusammengetragen wurden mit unterschiedlichen Konkretisierungsgraden zwischen Umfangreicher Stoff- und Aufgabensammlung und fokussierender Projektbeschreibung.  

 

Diese Impulse für das Weiterarbeiten am Thema nachhaltiger Tourismus in Gelsenkirchen lassen sich wie folgt zusammenfassen:

 

1. Gelsenkirchen ist eine reich gefüllte Schatztruhe, deren zahlreiche und vielfältige Schätze (attraktive Orte, Gebäude, Institutionen, Ereignisse, Persönlichkeiten, Produkte und in die Zukunft weisende Projekte) innerhalb der Stadtgrenzen und in direkter Umgebung selbst bei vielen Beteiligten nicht als solche auf der "mental map" verzeichnet waren.

 

Und die Beteiligten sind sicher: außer den hier gesammelten Schätzen werden noch viele andere zu entdecken sein, wenn die konkrete Aufbereitungsarbeit erst mal begonnen hat…

 

2. Anhand von noch näher zu präzisierenden "Anwendungsfällen" wird es darum gehen, die erfassten Attraktionen zu sortieren, Gruppen oder Päckchen daraus zu machen und sie als "Vermarktungsvehikel" oder/und "touristische Destinationen" aufzubereiten. Als solche Anwendungsfälle wurden thematisiert:

  • Gelsenkirchen als Mittelpunkt des Reviers

  • Gelsenkirchener zu Gastgebern und Botschaftern

  • Infopakete (Objekt bezogen mit allen wichtigen Infos auch zur "Peripherie")

  • Bahnlinie 301 als "Erlebnislinie"

3. Für diesen Prozess wird eine iterative (Schritt für Schritt") Vorgehensweise notwendig und zugleich hilfreich sein: Attraktionen (und ihre Spezifika) müssen entdeckt und aufbereitet werden, damit sie wahrgenommen werden und Anbieter sie empfehlen können – Anbieter müssen sagen, was die Bedürfnisse sind oder einfach wonach ihren Gästen gelüstet…

 

4. Von anderen geplante örtliche und regionale Ereignisse - seien sie regelmäßig oder einmalig – müssen immer wieder einbezogen und befragt werden: Bieten sie als gesetzte Anlässe gute Gelegenheiten, Zwischenziele für die eigene Arbeit / das eigene Projekt zu formulieren? Oder sie sind selber als zu vermarktendes Angebot geeignet, Gelsenkirchen kennen und lieben zu lernen, von hier aus das Ruhrgebiet zu erobern und hier seinen vitalen Herzschlag zu spüren? Wie könnte in einem solchen Fall das eigene Projekt zu ihrer Vervollkommnung beitragen?

 

5. Für das weitere Vorgehen wird eine Orientierung auf konkrete Projekte ("Anwendungsfälle") angestrebt, um möglichst bald positive Arbeitsergebnisse zu erreichen und in der praktischen Anwendung reale Schritte weiter zu kommen, ohne das strategische Ziel aus den Augen zu verlieren, vielleicht doch ein längerfristig funktionierendes Konzept für ein systematisches Vernetzen von Anbietern und Attraktionen zu erreichen (z.B. über eine leicht zugängliche und gut gepflegte Homepage...)

 

Ausblick

 

Das Zeitfenster für die Planung der Arbeit ergibt sich aus zwei Daten:

 

  • nach der WM 2006 ist

  • vor der Kulturhauptstadt Europas 2010.

In Wirklichkeit stehen aber keine vier, sondern lediglich zweieinhalb Jahre, nämlich von Februar 2007 bis Juni 2009 zur Verfügung, weil in der Sommersaison 2009 bereits mit der Vermarktung der neu geschaffenen touristischen Angebote, der aufgefrischten altbekannten Attraktionen und vor allem der neuen Qualitäten im Servicebereich begonnen werden sollte. Der übliche Sommertourismus als Generalprobe für das große Ereignisjahr 2010 sozusagen…

 

Die Frage nach den als erstes anzupackenden Aufgaben muss also von Anfang an die Frage der Machbarkeit mit einbeziehen. Alle noch so spannenden bisher gelisteten Themen und Ideen sind in dieser kurzen Zeit nicht auf dem gewünschten hohen Niveau zu bearbeiten.

 

Nach Lektüre der Kurzprotokolle und Nachgesprächen mit einigen Beteiligten ergibt sich – auch vor dem Hintergrund der Diskussion im Arbeitskreis Lebensraum Stadt – folgende Agenda für das weitere Vorgehen:

 

Alle bisher gesammelten Themen(felder) / Projektideen müssen inhaltlich nach Relevanz und Machbarkeit sortiert und daraus konkrete Projekte abgeleitet werden, um möglichst bald auf die "Objektebene" des konkreten Handelns zu gelangen. Erst dann kann eine Prioritätensetzung und entsprechende Auswahl von weiter zu bearbeitenden Projekten erfolgen. Diese Auswahl hängt entscheidend davon ab, wie viele von den Beteiligten tatsächlich bereit sind, verbindlich Verantwortung für ein Projekt / Objekt zu übernehmen.

 

Die weitere Schatzsuche nach neuen Attraktionen sollte sich nach Entscheidungen für bestimmte Projekte ("Anwendungsfälle") auf das Identifizieren konkreter Objekte / Maßnahmen konzentrieren, die für das jeweilige Thema von besonderer Bedeutung sind , einen besonders guten Einstieg in das Projekt bieten, in der Öffentlichkeit plausibel darzustellen sind, unkompliziert zu finanzieren sind, ...

 

Zu allen Projekten / Objekten sind unbedingt noch weitere Akteure zu finden. Das sollten neben weiteren Ehrenamtlichen vor allen professionell Interessierte sein:  Anbieter aus dem HOGA-Bereich, Reiseveranstalter, Vertreter von Institutionen, die selber gerne für Touristen attraktiv sein wollen, Journalisten, … – eben künftige Anwender und Multiplikatoren. Deren Erfahrungen aus dem beruflichen Umgang mit Touristen und besonderen Zielgruppen sind für eine zielgerichtete und längerfristig wirksame Projektbearbeitung von zentraler Bedeutung.

 

Über den Aufbau eines unkomplizierten und leicht zu erreichenden und zu pflegenden Netzwerkes eröffnen sich neue Möglichkeiten, bisher nur schwer zu findende und anzusprechende mögliche Partnerinnen und Partner doch zu erreichen. Dieses Netzwerk sollte daher zunächst nicht den Anspruch von durchgestyltem Design haben, sondern vielmehr mit optimaler Information auf die Anfragen, Vorschläge und Bedürfnisse der professionell Interessierten eingehen, damit sich unter diesen schnell herumspricht, dass sich Netzwerken für sie lohnt: schnelle und bequeme Infos über Ereignisse, Angebote, Orte, …, mit denen sie das Interesse ihrer Kunden wecken oder komfortabel und direkt bedienen können.

 

Die Grundstrukturen der künftigen Organisation(sformen) der gemeinsamen Arbeit müssen entschieden sowie eine Terminliste verabredet werden. Realistisch für das bekannte Zeitfenster sind max. 8 Treffen pro Themengruppe und Jahr, plus 4 Treffen im Rahmen des AK Lebensraum Stadt zwecks gegenseitiger Sachstandsberichte…

 

Die Terminliste muss ständig fortgeschrieben werden, indem größere (sportliche, kulturelle, politische,…) Ereignisse möglichst frühzeitig eingegeben werden und so zur Klärung von Zwischenzielen / Zwischenprodukten / neuen Kooperationen führen können.

 

Als vorschlagbare Vorauswahl von Projekten im Sinne eines konkreten Anwendungsfalles können die vier o.g. genommen werden.

 

Wenn es gelingen soll, möglichst viele Menschen zur Mitarbeit zu mobilisieren und dann auch bei der Stange zu halten, muss besonders in der Anfangsphase möglichst intensiv auf Transparenz und gemeinsam erarbeiteten Konsens gesetzt werden. Dann wird sich schnell zeigen, welches Thema von einzelnen Spezialisten aufbereitet und welches - mehr Erfolg versprechend - von einer kleineren Arbeitsgruppe angepackt werden sollte. Nicht mehr und nicht weniger als diese inhaltliche und formale Strukturierung der künftigen Arbeit sollte Aufgabe der nächsten Werkstatt am 10. Februar 2007 sein.

 

Tomas Grohé

 

Protokoll der AG 1

Protokoll der AG 2

Protokoll der AG 3

 

Mehr zur Folgewerkstatt am 10.02.07

 

 


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